Laut den Autoren Agatha Kratz, Max J. Zenglein, Alexander Brown, Gregor Sebastian und Armand Meyer hat die steigende Zahl von Greenfield-Investitionen in der E-Mobilitätsbranche verhindert, dass die chinesischen Direktinvestitionen in Europa nicht noch stärker einbrachen. Diese Investitionen, bei denen Unternehmen im Ausland Tochterfirmen gründen oder neue Produktionsstätten errichten, hatten 2023 einen Anteil von 78 Prozent und sind inzwischen die vorherrschende Form chinesischer Investitionen in Europa.
Nach der E-Mobilität stößt insbesondere die Gesundheitsbranche auf starkes Interesse chinesischer Investoren. Besonders groß ist das Interesse an medizinischen Geräten, auf die zwischen 2021 und 2023 zwei Drittel aller chinesischen Investitionen in dem Sektor entfielen.
Das starke Interesse an der europäischen E-Mobilitätsbranche wird eine Stütze für chinesisches FDI in Europa bleiben. Einen deutlichen Anstieg erwarten die Autoren jedoch perspektivisch nicht. Die schwache finanzielle Position chinesischer Firmen und die zunehmende Regulierung von ausländischen Investitionen in Europa werden weiterhin Investitionsniveaus niedrig halten. Auch wachsende Spannungen in den europäisch-chinesischen Handelsbeziehungen wirken sich auf die Investitionsentscheidungen chinesischer Unternehmen aus.
Agatha Kratz, Direktorin bei der Rhodium Group: „Unsere Studie bestätigt die Bedeutung der E-Mobilität für die europäisch-chinesischen Handels- und Investitionsbeziehungen. Ein zentrales Ergebnis ist zudem die anhaltend starke Investitionstätigkeit in der europäischen Gesundheitsbranche.”
Max J. Zenglein, Chefökonom bei MERICS: „Chinesische Greenfield-Projekte in Europa sind eine positive Entwicklung, doch die insgesamt niedrige Investitionstätigkeit deutet auf ein Ungleichgewicht in den Wirtschaftsbeziehungen hin.“
Die Studie „Dwindling investments become more concentrated – Chinese FDI in Europe: 2023 update” können Sie hier online lesen. In der neuesten Folge des MERICS Podcasts sprechen Alexander Brown und Gregor Sebastian über die zentralen Ergebnisse der Studie.
Mit freundlichen Grüßen
Mikko Huotari, Direktor MERICS
Claudia Wessling, Leiterin Kommunikation und Publikationen MERICS